Der Bauer und sein Pferd – nach einer alte chinesische Parabel
Zur Zeit des Mauerbaus lebte in einem kleinen chinesischen Dorf ein redlicher Bauer, gemeinsam mit seinem gerade erwachsenen Sohn in einfachen Verhältnissen. Ihr einziger Schatz war ein prächtiger Rappen, der ihnen bei der Feldarbeit dienlich waren. Jegliche Kaufangebote – selbst vom Hofe des chinesischen Kaisers – hatte der Bauer stets abgelehnt.
Eines Tages war das Pferd entlaufen. Manche Leute aus dem Dorf rügten den Bauer, hätte er doch das Tier nur früher verkauft. Andere sprachen ihr Beileid aus. Der Bauer blieb ruhig und sprach nur: „Wer weiß, ob’s Unglück ist?“
Wochen später kehrte der Rappe zurück, im Gefolge eine kleine Herde Wildpferde. So konnte der Bauer mit seinem Sohn eine kleine Pferdezucht beginnen. „Hast Du ein Glück“, sagten die Leute aus dem Dorf. „Wer weiß?“ antwortete der Bauer.
Gerade als die ersten Zuchterfolge begannen, stürzte der Sohn des Bauer beim Einreiten vom Pferd und brach sich beide Beine. Alleine konnte der Bauer die Arbeit nun kaum mehr bewältigen. „Was für ein Unglück“, sagten die Leute aus dem Dorf. „Wer weiß?“ antwortete der Bauer.
Von den kaiserlichen Truppen wurden zu jener Zeit zur Bekämpfung von Unruhen und für die aufwendigen Bauarbeiten der chinesischen Mauer alle jungen Männer zum Fron- und Kriegsdienst verpflichtet und eingezogen. Mit dem Jungen des Bauern konnten sie wegen seiner schweren Verletzung nichts anfangen. „Hast Du ein Glück“, sagten die Leute aus dem Dorf. Der Bauer blieb ruhig und schwieg.
Die Geschichte vom Esel (von Charlie Chaplin)
Es war einmal ein Ehepaar, das einen 12-jährigen Sohn und einen Esel hatte. Sie beschlossen zu verreisen, zu arbeiten und die Welt kennenzulernen. Zusammen mit ihrem Esel zogen sie los.
Im ersten Dorf hörten sie, wie die Leute redeten: „Seht Euch den Bengel an, wie schlecht er erzogen ist… er sitzt auf dem Esel und seine armen Eltern müssen laufen.“ Also sagte die Frau zu ihrem Mann: „Wir werden nicht zulassen, dass die Leute schlecht über unseren Sohn reden.“ Der Mann holte den Jungen vom Esel und setzte sich selbst darauf.
Im zweiten Dorf hörten sie die Leute folgendes sagen: „Seht Euch diesen unverschämten Mann an… er lässt Frau und Kind laufen, während er sich vom Esel tragen lässt.” Also ließen sie die Mutter auf das Lastentier steigen und Vater und Sohn führten den Esel.
Im dritten Dorf hörten sie die Leute sagen: „Armer Mann! Obwohl er den ganzen Tag hart gearbeitet hat, lässt er seine Frau auf dem Esel reiten. Und das arme Kind hat mit so einer Rabenmutter sicher auch nichts zu lachen!“ Also setzten sie ihre Reise zu dritt auf dem Lastentier fort.
Im nächsten Dorf hörten sie die Leute sagen: „Das sind ja Bestien im Vergleich zu dem Tier, auf dem sie reiten. Sie werden dem armen Esel den Rücken brechen!“ Also beschlossen sie, alle drei neben dem Esel herzugehen.
Im nächsten Dorf trauten sie ihren Ohren nicht, als sie die Leute sagen hörten: „Schaut euch die drei Idioten mal an. Sie laufen, obwohl sie einen Esel haben, der sie tragen könnte!“
Die anderen finden immer etwas zum kritisieren wenn sie wollen, und es ist nicht einfach jemanden zu treffen, der Dich so akzeptiert, wie Du bist. Deshalb:
„Lebe so, wie Du es für richtig hältst und geh, wohin Dein Herz dich führt …“
Eine Geschichte aus dem Wilden Westen (Umgebung neu wahrnehmen)
Ein Indianer läuft mit seinem weißen Freund durch eine belebte Stadt. Plötzlich bleibt er stehen. Er hört ein für ihn bekanntes Geräusch. Eine Grille zirpt und der Indianer amüsiert sich daran. Hörst du das nicht, sagt er zu seinem weißen Freund. Nein was soll ich schon hören?
Der Indianer deutet nun auf die Grille. Hier die Grille zirpt doch richtig laut. Der weiße darauf hin. Ah, jetzt höre ich sie auch. Ihr Indianer habt ein wirklich gutes Gehör.
Nun warf der Indianer eine Münze in die Luft. Es klirrte leiser als die Grille, aber sofort drehten sich viele Menschen um. Auch die Menschen welche 20 Meter entfernt standen.
Sieh an, lachte der Indianer: Ihr weißen Menschen seid doch nicht so taub.